53 Pflichtspiele mit dem FCSG in der Saison 2024/25

Veröffentlicht am 25. Mai 2025 um 14:35

Die Saison 2024/25 ist für den FCSG vorbei. Mit der Niederlage vom letzten Donnerstag in Zürich gegen die Grasshoppers ist das Befinden nach dieser Saison irgendwie um 180 Grad anders als noch ein Jahr zuvor.

Vor einem Jahr war die Euphorie nach dem Spiel in Winterthur und der Qualifikation für Europa riesig. Ein Jahr später so richtig leer, ohne Freude und irgendwie ohne grosse Hoffnung, dass es in der kommenden Saison besser werden wird. 

Mit dem neuen Trainer war anfangs Saison die Euphorie riesig, endlich mal eine Mannschaft, die mehr als nur eine taktische Marschrichtung hat und der Gegner sich schwer tun wird, sich darauf einzustellen. Von der Mannschaft konnte man immer wieder hören, dass nun nach dem Leistungsprinzip aufgestellt wird, dass nur die Besten spielen und dass es richtig Spass mache. Davon ist heute nicht viel zu spüren.  Damals Ende letzter Saison sammelten wir alle möglichen Frei- und Ferientage, damals wussten wir ja nicht wie lange die Europareise dauern sollte, ein Jahr später geben wir unsere Freitage dafür aus, dass wir in einer Saison viermal nach Yverdon fahren, wobei nicht mal immer ein Spiel stattfindet. Heute würden wir nicht nur dem Sportchef und Trainer gerne eine Reise in die Wüste bezahlen, sondern auch vielen der aktuellen Spielern. Damals vor einem Jahr hofften wir noch, dass die Mannschaft möglichst zusammen bleibt, dass zum Beispiel Mattia Zanotti in St.Gallen bleiben würde.

Trotz dem jetzigen Stimmungstief dürfen wir aber auch von einer riesigen Saison sprechen. Das gewonnene Elfmeterschiessen in Trabzon bleibt ewig in Erinnerung. Die europäischen Spiele waren das Nonplusultra der letzten Jahren. Da bist du in der kasachischen Steppe und etliche Verrückte treffen sich in den Mittagsstunden in einem Pub und stimmen sich für das Spiel am Abend ein. Für mich auch sehr eindrücklich die Reise auf die Insel. Auf vielen Wegen treffen immer wieder, immer mehr Grün-Weisse ein. Dublin Old Storehouse: Erst am Nachmittag, ein kleiner Tisch. Je länger der Abend dauert, immer mehr Grün-Weisse, aus dem einen Tisch ist gefühlt die Runde zum ganzen Pub geworden. Die Stimmung riesig, Freude pur und der Alkoholkonsum ziemlich hoch. 

Vielleicht lassen wir uns jetzt, Ende Saison, auch von dieser Europakampagne blenden. War der Abgang von Isaac Schmidt zu wichtig? Haben wir keine guten Aussenverteidiger mehr im Kader? 

Denn nebst diesen Europareisen haben wir die anderen Ziele nicht erreicht. Im Cup viel zu früh ausgeschieden. Jetzt im Frühjahr in der Abstiegsrunde, sprich nicht unter den Top 6. Am Schluss hatten wir nicht mal die Freude, dass wir mit unseren Leistungen jemanden in den Abstieg geschickt hätten. Ich selbst, wäre ja immer noch für den Abstieg von Winterthur gewesen, doch die waren zu stark für uns. So bleiben eben auch die blutleeren Auftritte gegen Winterthur in Erinnerung, oder eben die katastrophale Leistung im Heimspiel gegen Lausanne. Weniger in Erinnerung bleibt die schön beleuchtete Burg über Bellinzona, sondern eben das Cupout unter dieser Burg im Stadio Comunale. 

Wie geht es nun weiter mit dieser Mannschaft? Gibt es da nun haufenweise Veränderungen oder hemmen die zum Teil sehr langen Verträge von Spielern wie Quintilla oder Okoroji, dass mal richtig ausgemistet wird? Kommen in der neuen Saison wieder soviele Fans ins Stadion, obwohl die Preise erhöht werden und die Mannschaft eine schlechte Visitenkarte hinterlassen hat? Fragen über Fragen.

In den letzten Wochen und Monaten durfte ich alle 53 Pflichtspiele des FCSG im Stadion verfolgen. Noch nie waren es soviele, noch nie durfte ich soviele Kilometer reisen für unseren FCSG. Manchmal sehr komische Reiserouten, wie zum Beispiel an ein Auswärtsspiel in Zürich am Spieltag mit dem Flugzeug direkt aus Manchester. Sehr viel Emotionen, ob positiv, ob negativ. Nichts möchte ich im Rückblick missen, auch die nächste Saison soll wieder eine perfekte Saison werden und sorry liebe Arbeitskollegen, vielleicht gibt es dann mal wieder sehr komische Arbeitspläne, denn eigentlich gestalte nicht ich diese, sondern der Spielplan des FCSG. 

Wenn ich nüchtern auf die letzte Saison zurückblicke, habe ich doch noch was gefunden was sehr konstant war: Der Bierkonsum.

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